Prinzipien

Friday, August 05th, 2011 | Author:

Ich sitze mit der Gattin in Italien auf einer von der untergehenden Sonne golden beleuchteten Terrasse mit Blick auf den See.
Auf meinem Teller liegen nur noch wenige Gnocchi mit Gorgonzolasoße, die anderen haben bereits auf meiner Zunge diverse Geschmacksorgasmen veranstaltet.
Die Gattin speist etwas mit Kalbsfleisch und flötet davon ebenso in höchsten Tönen.

Ich: Ich esse ja keine Tierkinder.
(Provokativ und gelogen, denn ich esse schon mal Tierkinder. Die können sehr gut schmecken.)
Gattin: Hab ich auch mal gesagt, die sind aber lecker!

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From Russia with Love

Sunday, July 31st, 2011 | Author:

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2nd try

Monday, June 20th, 2011 | Author:

http://www.nosdiet.com

Ach… ;(

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Tiere essen

Wednesday, May 18th, 2011 | Author:

In einem früheren Leben wäre ich vermutlich in jungen Jahren elend verhungert.
Mindestens bis zu dem Zeitpunkt, an dem das mit der Überflussgesellschaft eingesetzt hat, hätte ich aber auf jeden Fall ernste Probleme damit gehabt, meine Ernährung sicherzustellen.
Bekanntermaßen gab es in der Vergangenheit Zeiten, in denen man es nicht so dicke hatte. Das war zeitweise bis weit ins letzte Jahrhundert der Fall. Nach dem letzten Krieg auf deutschem Boden wurde jede Menge Hunger gelitten.
Und wenn man schon mal etwas Nahrhaftes ergattert hatte, dann wurde das auch gegessen. So ein Stück Fleisch war dann eben nicht nur Filet. Da gab’s dann sicher auch allerhand Fett und Knorpel und solches Kroppzeug.
Dinge, deren bloße Vorstellung meinen Magen veranlasst, seinen Inhalt nach oben zu pumpen. Und das ist keine Dramatisierung.
Ich kann mit diesen Dingen nichts anfangen. Fett, heißt es, ist ein Geschmacksträger. Ein Stück Fleisch soll ‘gut durchwachsen’ sein. Schinken trägt eine Fettkante. Und so weiter.
Die Liste der Merkmale, die Fleisch als ganz besonders ‘gut’ adeln, ist lang.
Und so lange ich zurückdenken kann, hat der Gedanken auf etwas anderes, als reines Fleisch zu beißen, bei mir Brechreiz ausgelöst.
Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein schönes mageres und völlig knorpel- und sehnenfreies Stück Fleisch ist in Ordnung. Versteckt sich darin jedoch irgendetwas, das dort nicht sein sollte, wird mir schlagartig kotzübel.
more…

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Angrillen

Saturday, April 02nd, 2011 | Author:

Es ist viertel vor neun, ich sitze in Shorts und ärmelfrei mit einem cuba libre (viel Rum, wenig Cola) nach erfolgreichen Grillaktivitäten auf dem Balkon.
Das Thermometer bescheinigt eine Außentemperatur von 18,6°C.

Manchmal ist das Leben gar nicht sooo scheiße.
Manchmal.

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Fleischfresser

Friday, April 01st, 2011 | Author:

In Schleswig-Holstein wurde im Rahmen einer Projektwoche vor Fünftklässlern ein Kaninchen geschlachtet, verarbeitet und zubereitet.
Die Wellen schlagen hoch. Den Kindern werden in den Medien irreparable seelische Schäden attestiert. Das ginge ja gar nicht, wie konnte man sowas nur zulassen.

Ich finde das auch nicht in Ordnung.
Die Tatsache, dass die Tiere aus denen die Wurst auf dem Pausenbrot und der Sonntagsbraten gemacht werden mal gelebt haben und geschlachtet werden, wird hier grandios verzerrt dargestellt.
Es heißt, dass das Kaninchen sei (durch den Vater eines der Kinder, der selber Landwirt und Sozialpädagoge ist) regelrecht (im Sinne von ‘ohne unnötige Gewalt oder Qual für das Tier’) getötet worden. Man könnte sagen “human”.
So geht es aber in der Fleisch”produktion” heute nicht zu. Jeder, der sich auch nur ansatzweise mit dieser Thematik befasst weiß, dass dort nach menschlichen Maßstäben geradezu gefoltert wird. Von den ‘Lebens’bedingungen der Tiere vor der Schlachtung ganz zu schweigen.
Man sieht im Supermarkt nur noch das fein säuberlich abgepackte Fleisch. Die vorherige Brutalität ist unsichtbar. Ich empfehle hier unbedingt die Lektüre von Tiere essen (Jonathan Safran Foer). Auch für Kinder.

Es gibt Leute die sagen, dass man für ein Schulprojekt mit dem Titel “Ernährung in der Steinzeit” auch Getreide mahlen und Brot backen könnte.
Das ist sicher richtig. Aber mit einer Ernährung durch Brot kann man kein Mammut erlegen. Da braucht Energie. Und da ist mit tierischer Nahrung auf Dauer eben mehr zu holen.
“Moderne Untersuchungen haben ergeben, dass die steinzeitlichen Menschen etwa zwei Drittel ihrer Energie aus tierischer Nahrung bezogen und nur 1/3 aus pflanzlicher Quelle.”
Da wurde also gejagt, geschlachtet und Fell abgezogen dass es eine Art hatte.
Und ich gehe mal davon aus, dass man sich mit solchem Firlefanz wie einer Betäubung vor der Schlachtung (wie in Schleswig-Holstein erfolgt) damals nicht aufgehalten hat.
Und dass Kinder pädagogisch wertvoll von den Schlachtungen ferngehalten wurden, ist wohl auch eher unwahrscheinlich.

Trotzdem existiert die Menschheit bis heute.

Noch vor wenig mehr als zwanzig Jahren wurde auf dem Hof meiner Großeltern geschlachtet. Als ich dazukam, waren es noch Schweine, Hühner und Kaninchen. Von den Kühen habe ich nichts mehr mitbekommen.
Und wir Kinder mussten helfen.
Ich erinnere mich noch, dass wir zusahen, wie unsere Oma Hühnern die Kehle durchschnitt und sie ausbluten ließ.
Wie Schweine mit einem Bolzenschussgerät getötet wurden (da durften wir immerhin nicht dabei sein) und wir danach Eimer voller Blut und die Aufgabe bekamen, die dunkle, rote Flüssigkeit durch rühren leidlich flüssig zu halten. Blutwurst fällt eben nicht vom Himmel.

Meine seelischen Schäden halten sich trotz allem bis heute in Grenzen.

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Essen ist Leben

Tuesday, October 26th, 2010 | Author:

ARD-Themenwoche
Die entsprechenden Medien bieten allerlei an ernährungsthematischen Inhalten. Es wird dokumentiert, diskutiert, demonstriert. Journalisten, Moderatoren, Fernsehköche, Interessenvertreter dieser und jener Seite.
Wie der Zufall es wollte, habe ich vor kurzer Zeit in völliger Unkenntnis der anstehenden Themenwoche das soeben erschienene Buch ‘Die Essensfälscher’ von Thilo Bode (foodwatch.de) gelesen.
Der Mann bezieht dort Stellung gegen das, was die Hersteller so alles in die Lebensmittel reintun, aber nicht oder unvollständig draufschreiben.
Der Tatort am Sonntag war eine Auftragsarbeit für die Themenwoche und befasste sich (neben dem obligatorischen Todesfall) mit Lebensmitteln und ihren Zusätzen, danach wurde bei Anne Will und gestern Abend bei Beckmann viel diskutiert.
Hier trafen Vertreter beider Seiten aufeinander und fielen sich mitunter gegenseitig ins Wort, dass es eine Art hatte. Die Herren der Industrie mussten sich so allerhand Vorwürfe anhören und keilten zurück. Jetzt könnte man das Sprichwort mit den getroffenen Hunden bemühen, aber so einfach ist es wohl nicht.
Die Wahrheit liegt, wie immer, wohl irgendwo dazwischen. Und hier muss jeder seine eigene Wahrheit finden. Das ist theoretisch ganz einfach, praktisch aber aufwändig.

Im Tatort ließ man den Vertreter eines großen schweizer Lebensmittelkonzerns (Ähnlichkeiten zu Nestlé vermutlich rein zufällig) sagen, dass die Leute zu viel wollten.
Essen soll billig und gesund sein.
Es soll satt aber nicht dick machen.
Es soll schnell gehen.
Das ginge nur mit Chemie.
Die Chefin einer Molkerei in der ein gelbes Energygetränk hergestellt wird sagt, dass man das Zeug auch weiß (Milch mit den für das ‘Energy’ verantwortlichen Zusätzen) belassen könne, aber dann würde es niemand kaufen. Es müsse schon nach ‘Energie’ aussehen. Deshalb würde man einen gelben Lebensmittelfarbstoff dazuschütten.

Der Verbraucher hat Ansprüche. Billig, gesund, nicht dick machend, etc.
Teilweise soll auch ein Mehrwert, ein Lebensgefühl, was auch immer erworben werden.
Das alles kollidiert mit der Ablehnung von Chemie in den Lebensmitteln.

Wer ein Fertiggericht in der Mikrowelle erwärmt, muss sich darüber im Klaren sein, dass das aus mehr als den sichtbaren Teilen besteht. Und Konservierungsstoffe sind hier noch das kleinste Problem.
Im industriellen Fertigungsprozess ist es mit dem Geschmack nicht so weit her. Deswegen landet auch mal die eine oder andere Schippe Glutamat mit im Kessel. Und dann eben auch auf dem Teller. Dafür geht es schnell.

Kauft man die Lebensmittel so ‘roh’ wie möglich, dauert die Zubereitung länger. Dafür kann man aber ziemlich gut entscheiden, was auf dem Teller landet.
Man hat bei gewissen Dingen die Wahl.

Das Problem sind die Menschen selber. Sie wollen nicht wählen. Sie wollen sich nicht mit Inhaltsstoffen beschäftigen. Sie wollen hier und da nicht mehr bezahlen. Sie wollen nicht in der Küche stehen. Sie wollen nicht selber kochen. Viele können es auch nicht. Und haben kein aktives Interesse, das alles zu ändern.

Letzten Sonntag war Tim Mälzer beim hr1-talk. (Podcast der Sendung)

Und der beschrieb seine Einstellung zu seiner Kochsendung in der ARD mit dem Ziel, Leute irgendwie zu aktivieren.
Dass sie etwas tun. Sie müssten gar nicht seine Rezepte nachkochen oder seine Bücher kaufen, das wäre völlig egal.

So eine Aussage lässt sich natürlich nur aus einer gesicherten wirtschaftlichen Lage heraus machen. Und ganz sicher ist ihm nicht völlig egal wie viele Leute seine Kochbücher kaufen.
Aber der Inhalt der Aussage stimmt schon.
Die Leute sollen ihren Arsch hoch kriegen. Man muss gar nicht im ersten Schritt selber kochen.
Es beginnt schon damit dass man einfach mal liest, was in dem Kram den man da in den Einkaufswagen legen will, so alles drin ist.
In ‘Die Essensfälscher’ von Bode findet sich die Anregung, auf Dinge zu verzichten, die mehr als 5 Zutaten enthalten.
Oder generell nichts zu sich zu nehmen, was die Vorfahren vor hundert Jahren nicht auch als ‘Lebensmittel’ bezeichnet hätten.

Man kann über diese beiden Ansätze streiten. Und wohl auch an ihrer Realisierbarkeit zweifeln.
Die überwältigende Mehrheit der irgendwie zubereiteten Lebensmittel enthält heute so viel Kram, dass einem beim Lesen der Zutatenliste schlecht werden könnte. Wenn man denn wüsste was die ganzen Namen dort bedeuten. Was da wirklich drin ist.
Aber so lässt sich anfangen. Lesen was drin ist.
Und sich ein bisschen fragen, ob Uroma das essen würde. Würde sie? Super. Kaufen.
Würde sie nicht, weil sie noch nie von Mononatriumglutamat, Fumarsäure oder Phenylalanin gehört hat? Dann vielleicht nicht.
Oder wäre sie vielleicht sogar empört dass es Leute gibt, die fertiges Salatdressing aus zwölf Zutaten (davon zwei Drittel mit obskuren unbekannten Namen) kaufen obwohl man sowas aus Öl, Essig, Zitronensaft, Pfeffer und Salz selber macht?

Wenn man sich dann ein ums andere Mal über die Zutaten die in den banalsten Sachen stecken erschreckt hat, sieht man das Angebot vielleicht mit anderen Augen.

Leider ist die Sache damit nicht ausgestanden. Vor einer kleinen Weile ist das böse Glutamat allgemein bekannt und dämonisiert worden. Als das Medienecho zu laut und die Zutat als solche allgemein verdammt wurde, verabschiedete sich so mancher Hersteller von ihr und der böse Name stand nicht mehr in der Zutatenliste.
Allerdings durfte der sich Geschmack für den verwöhnten Verbraucher nicht ändern.
Jetzt steht oft ‘Hefeextrakt’ dabei. Das klingt schön normal. Hefe ist natürlich, will man meinen. Und Hefeextrakt…das ist eben ein Teil der Hefe. Super.
An dieser Stelle lässt sich aber mit einfachsten Mitteln ergründen was das denn nun ist.
Wikipedia sagt:

Autolysierte Hefe ist auch eine primäre Quelle für Mononatriumglutamat für die Nahrungsmittelindustrie. Da Hefeextrakt freies Glutamat nicht in isolierter Form enthält, besitzt es keine E-Nummer und gilt nach Gesetz nicht als Geschmacksverstärker. Daher können auch Produkte die als „frei von Geschmacksverstärkern“ gekennzeichnet sind, Glutamat enthalten (in Form von Hefeextrakt).

Es hilft also nicht dass man einmal festgestellt hat, dass von den bösen Dingen die man kennt, nichts mehr als Zutat auf einem Produkt genannt ist. Denn es gibt immer wieder andere böse Dinge. Oder die gleichen erhalten andere Namen.
Lesen, informieren, stehen lassen. Immer wieder.

Und dann als Nächstes: Selber kochen. Kein 5-Gänge-Menü aber vielleicht mehr als Kartoffelbrei aus der Tüte und Fischstäbchen.
Kartoffelbrei kann man beispielsweise mit relativ wenig Aufwand selber machen. Dazu braucht es keine exotischen Zutaten und keine komplizierte Zubereitungsmethode.
Einfache Dinge für die man einfache Zutaten benötigt.
Zutaten, die ihrerseits nur aus sich selber oder überschaubaren Dingen bestehen.

Niemand muss gleich zum in Leinen gekleideten Bio-Fanatiker werden. Und man muss (und kann) auch nicht völlig auf industriell hergestellte Lebensmittel (-zusätze) verzichten.
Aber so einen Anfang kann man ruhig mal wagen.

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addicted

Monday, October 11th, 2010 | Author:

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583

Monday, October 11th, 2010 | Author:

Lautsprecherdurchsage im real,-: “Herr Gerhard, bitte 583 rufen!”
Von irgendwoher erklingt eine Stimme: “583!”

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Divide et impera

Saturday, October 02nd, 2010 | Author:

Die Gattin mag ihre Trauben im Müsli nicht mehr: “Hilfst du mir? Wir machen halbe-halbe.” :usweet:
Und reicht mir ihren Löffel mit drei Trauben herüber. Zurück in der Schale bleibt eine.
Halbe-halbe.

Sie lehrt unter anderem Mathematik. ;(

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