Laberlaberlaber

Monday, November 03rd, 2008 |  Author:

Ist es eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich die Menschen am liebsten mit Dingen befassen, von denen Sie keine Ahnung haben? Vielleicht tun die das deswegen so gerne weil sie da mangels Kenntnis der Materie selber nicht so viel denken müssen. Von der Blöd-Zeitung hinreichend mit falschen Fakten, tendenziösen Berichten und einer Meinung ausgestattet, lässt es sich gar fabelhaft fabulieren. Über alles und jedes.
Aktuell gerne über die Finanzkrise und heute früh im Zug speziell über die jüngsten Kurssprünge der VW-Aktie.
Und zwar über zwei Sitzreihen hinweg. Entsprechend lautstark waren die geistig eher leisen Ergüsse, die so durch den Wagen torkelten und jedem Menschen mit einem halbwegs normalen Verstand eiskalte Schauer über den Rücken trieben. Mir auch.
Ich war so kurz davor, einen der beiden Delinquenten mal zu befragen wie er denn zu seinen grobschlächtigen Ansichten käme, wenn er noch nicht mal mit der Sauberkeit seiner Hose fertig würde.
Seine ganze Erscheinung ließ darauf schließen, dass er eine Börse noch nicht mal auf einem Foto von außen gesehen hatte.

Es war nicht schön.

Um mein sonniges Gemüt nicht zu verlieren, stopfte ich mir dann alsbald (Warum hatte ich das nicht schon eher getan?) die Ohrstöpsel des iPods in die Ohren und startete ein Kontrastprogramm.
Auf der Rückseite des Gerätes steht “Längerer Gebrauch dieses Gerätes bei voller Lautstärke kann zu Hörschäden führen.” (Hinzugefügt, nachdem ja, genau: US-Amerikaner die Dinger voll aufgedreht und dann Hörschäden bekommen hatten – wer hätte es gedacht…).
Ich drehte die Lautstärke hoch. Leider konnte ich die Ausführungen der beiden nächsten Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften erst bei voller Lautstärke nicht mehr hören. Hoffentlich gibt’s keine Hörschäden.

Dafür gab’s eine neue interessante Entdeckung. Ich stellte fest, dass man gestikulierte. Und zwar vogelwild. War mir vorher, als ich noch hören musste was gebrüllt wurde, gar nicht aufgefallen.
Jetzt, im Stummfilmmodus, kam das wilde Gefuchtel erst richtig zur Geltung und machte mich mit jeder Minute nervöser. Einer von denen, die bei einem gebrochenen Arm unter einer Sprachstörung leiden.

Zum Glück habe ich nicht komplett mitbekommen, wie man die weltweite Finanzkrise wirksam bekämpfen und gleichzeitig eine Wiederholung vermeiden kann.
Vermutlich hat es was mit wilder Gestik zu tun.

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Category: geldgeldgeld, irrenhaus

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