Masochismus
Tuesday, September 24th, 2013 | Author: Christian
(Motivationstext für den persönlichen Gebrauch)
Seit einer kleinen Weile versuche ich, wieder mehr mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Das Jahr war anfangs lange kühl und nass – da ist die Motivation nicht so richtig hoch.
Aber es hilft alles nichts – der marode Körper muss gefordert werden.
Wer rastet, der rostet. Stillstand ist Rückschritt. Etc. pp.
Für die reine Kraft und Bewegung suche ich alle zwei Tage eine Stätte zur Leibesertüchtigung auf, die Ausdauer muss anderweitig beschafft werden.
Glücklicherweise treibt hier in der Gegend der nördliche Odenwald sein Unwesen.
Dieser Wald ist nicht nur ein Wald, sondern auch ein Mittelgebirge. Und auf einem Ausläufer des Langenberges findet sich südlich von Darmstadt die Burg Frankenstein.
Die Burg an sich ist naja…eine Burg eben. Eigentlich eine Ruine. Mit Ausflugslokal und so.
Aber darum geht es nicht.
Die Burg ist vor allem auch das Ziel von allerhand Wegen, die sich da so durch den Wald und den Berg hochschlängeln.
Zukünftiges Ziel ist es, mich und mein Fahrrad mindestens einmal pro Woche zur Burg zu transportieren. Im besten Fall auf dem Fahrrad sitzend und ohne Pause.
Die Strecke ist je nach gewählter Route (der Rückweg ist variabel) unterschiedlich lang, beträgt aber mindestens 24 km.
Starthöhe sind ~130 m, Zielhöhe ~380 m
Bestzeit bisher (~12km, von der Haustür bis zum Aussichtspunkt vor dem Burgtor): 59 Minuten
Niedrigste Anzahl an (freiwilligen) Pausen: 1
Das mit den Pausen ist so eine Sache. Gemeinhin weiß man ja, dass der Geist willig und das Fleisch schwach ist.
Mein Geist ist natürlich willg, keine Frage. Das Fleisch ist da uneinig. Die Beine machen sich mit dem Geist gemein und sind auch willig. Was die Luftversorgung angeht – aufgrund der dauerhaften Abwesenheit eines Drittels meiner Lunge kommt es gelegentlich zu einer leichten Unterversorgung.
Da muss ich dann japsend kurz mal anhalten.
Aber das sollte sich mit entsprechendem Training abstellen lassen. Bisherige Fortschritte sind jedenfalls schon mal ermutigend.
Bei der Anfahrt, wenn der Berg noch drohend vor mir aufragt und ich pro Minute ca. tausend Liter Schweiß absondere, frage ich mich aber dann schon ab und zu, was das eigentlich soll und warum ich das überhaupt mache. Ich stelle dann fest, dass ich just in diesem Moment gemütlich zuhause sitzen könnte. Heiß geduscht, mit einem Getränk und einem Buch.
Und dann höre ich den Berg verächtlich lachen. Und fahre weiter.
Wie auch immer – die Abfahrt vom Berg ist meistens ein großer Spaß. Ordentlich Gefälle.
Trotz unbefestigten und bremsunfreundlichen Schotterwegen bisher noch kein Abflug. Toi, toi, toi.
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Dieses Jahr auf jeden Fall noch: Melibokus. 517,4 m ü. NHN.
Ein erster Versuch musste aufgrund von einsetzendem Regen abgebrochen werden. Das war nicht so witzig.
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