von und zu Münchhausen

Wednesday, February 23rd, 2011 |  Author:

Wobei man dem Baron (Münchhausen) bei einem Vergleich mit Guttenberg (nur Freiherr…) wohl ganz böse mitspielt.
Hat der Baron sich doch laut eigener Aussage höchstselbst und an den eigenen Haaren wieder aus dem Sumpf gezogen.
Der Freiherr…nun ja. Der packt sich durch seine Worte noch das eine oder andere Gewicht zusätzlich auf das gegelte Haupt.

(Von SPON)

[14:10] [... ]
Welches Signal an die akademische Welt denn bitteschön vom Vorgehen Guttenbergs bei der Dissertation ausgehen soll, will Gehring in seiner Nachfrage wissen. Die Antwort ist erst etwas patzig, dann aber doch selbstkritisch: “Die Signale haben sich an dem Bereich des Verteidigungsministers auszurichten.” Es sei aber ein “schlechtes Signal, dass ich gesendet habe und eines, dass ich nicht aufrechterhalten konnte. Ich habe mich aufrichtig dafür entschuldigt und wiederhole dass auch hier noch mal vor dem Hohen Hause.”

Aber versucht hat man es schon, das aufrecht zu erhalten. Bis es wirklich nicht mehr ging.
Und sich entschuldigen…das geht per Definition nicht. Eine Entschuldigung ist immer eine Bitte. Das Gegenüber kann der Bitte entsprechen. Oder auch nicht.
Sich selber entschuldigen ist per se nicht möglich.

Trittin spricht die ganze Zeit von “Plagiat”, was Guttenberg nicht gelten lassen will. Er weist daraufhin, dass mögliche Fragen nach einem Plagiat “strafrechtlich relevant sein könnten”, weil es hier um “Verleumdung” gehen könnte.

Was sagen wohl die Autoren der geklauten Texte zu derlei Spitzfindigkeiten?

[14.20] Guttenberg argumentiert wieder mit dem “jungen Familienvater”, den er schon bei seiner zweiten Erklärung anführte. Guttenberg räumt ein, dass er nicht alle Fehler aufklären kann. “Für mich stellte das offenbar eine Überlastung dar”, erklärt er mit Bezug auf die vielfachen Belastungen durch Familie, Abgeordneten-Tätigkeit und Doktorarbeit. Er stelle heute mit Bedauern fest, dass ihm diese Quadratur nicht gelungen sei. “Dazu stehe ich. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen und verzichte auf den Doktortitel.”

“Herr Richter, mein luxuriöser Lebensstil stellte für mein Einkommen als ALG2-Bezieher offenbar eine Überlastung dar. Dazu stehe ich. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen und das bei den Überfällen auf die Rentner erbeutete Geld zurückgegeben, soweit ich es noch hatte. Das wäre dann also geklärt, ich gehe dann mal.”

[14.30] Krista Sager, Grünen-Abgeordnete, ist genervt: “Wenn Sie glauben, dass Sie die Menschen für dumm verkaufen können, die Sie im Volk so sehr bewundern – glauben Sie, dass Sie das bei den Menschen in der akademischen Welt auch können?” Guttenberg bleibt ruhig – Antwort: “Nein.” Aber er weist nochmals darauf hin: “Ich habe die Fehler ohne Täuschungsabsicht gemacht.”

Wirklich?
Soll man das jetzt glauben?
Wie ging das noch…? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…

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Category: irrenhaus

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