Inglourious Basterds
Tuesday, January 19th, 2010 | Author: Christian
DVD, nachdem ich es natürlich verbaselt hatte, rechtzeitig ein geeignetes Lichtspielhaus aufzusuchen.
Christoph Waltz als SS-Standartenführer Hans Landa foltert seinen Gesprächspartner bereits zu Beginn mit bloßen Worten und wiederholt das im Film mehrmals. Grandios!
Dieses unterschwellige, nicht greifbare Wissen…oder sind es Vermutungen die zufällig richtig sind? Der Gesprächspartner schwebt latent in einem Zustand des panischen Zweifels ob sein Geheimnis keins mehr ist oder nicht.
Da sollte noch mehr als ein Golden Globe für Waltz drin sein.
Die anderen Personen sind, wie von Tarantino gewohnt, fast schon bis ins Absurde überzeichnet, was über weite Teile auch für die Handlung gilt. Die gleitet, mit kräftiger Unterstützung durch die Worte von Lt. Aldo Raine/Brad Pitt (Sinngemäß: Wenn man in einem Keller kämpft, ergeben sich eine Menge Schwierigkeiten. Und nur die erste ist, dass man in einem Keller kämpft.) stellenweise schon zum Slapstick ab. Aber auch das ist man von Tarantino gewohnt und erwartet es eigentlich auch.
Wer historische Genauigkeit sucht, ist bei diesem Film falsch und das weiß man schon vorher. Es geht um die Geschichte, nicht um Geschichte.
Ansonsten wird viel gestorben. Oft überraschend, wenn Personen die man für die Handlung als irgendwie wichtig beurteilt hatte, mal eben erschossen oder erwürgt werden. Oft blutig, wenn die Basterds deutsche Soldaten skalpieren.
Till Schweiger hat wie immer nur seinen einzigen Gesichtsausdruck dabei, das passt hier aber ausnahmsweise mal ganz gut zu dem leicht wahnsinnigen deutschen Feldwebel, der sich als Serienkiller betätigt und dann auf die andere Seite begeben hat.
Die Stimme von Diane Kruger klingt wie immer irgendwie blaß und piepsig – wie man mit sowas eine Schauspielerin wird, ist mir schleierhaft. Und dass man dann auch noch eine Schauspielerin spielt…
Sei’s drum – Tarantino-gemäße Unterhaltung, man wird nicht enttäuscht.
(Ich konnte mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass er die Gattin etwas ratlos zurückgelassen hat. )
Sieben von zehn deutschen Skalps.