Fledermaus

Sunday, August 31st, 2008 | Author:

Gestern Abend. Der dunkle Ritter. 20:30 Uhr.
Vorher war ich mit der Gattin noch auf dem Flugplatzfest in Griesheim. Erster Flugplatz Deutschlands. 100 Jahre und so. Dort kam dann noch eine Person hinzu, mit der ich dann später ins Kino gehen sollte. (Der Name besagter Person ist geheim, dem Autor dieser Zeilen aber bekannt und lautet ‘Florian’.)
Für die Gattin ist der dunkle Ritter nichts. Ebensowenig für die Gefährtin besagter Person. (Die bis auf ein ‘h’ den gleichen Namen trägt wie die Gattin. Verschwörung.)
Wie dem auch sei. Wir beschlossen also, um 20:30 Uhr ins Kino zu gehen. Gesagt, tun getan. Auf dem Rückweg vom Flugplatz am Kino vorbei und Karten kaufen. Die Zeit war schon ein wenig fortgeschritten. Bei Reservierungen muss man das dann 30 Minuten vor dem Beginn des Filmes abholen und so…

Wie dem auch sei. Karten gekauft für 20:30 Uhr. 19:30 Uhr lief der Film schon in einem anderen Saal.
Dann heimgeradelt und geduscht und wieder los. Bevor ich mich erneut auf den Drahtesel schwang, noch schnell einen Blick auf die Kinokarte. Also ob sie noch dabei ist. Ich bin auch so paranoid, mich ständig zu fragen ob ich auch auf den Zentralverriegelungsknopf des Automobilschlüssels gedrückt habe…
Jedenfalls stand auf der Kinokarte 19:30 Uhr. Und es war ungefähr 20:25 Uhr.
Ehem…Schreck.
Zum Kino gefahren, dort den Mit-Kinogänger gefragt ob er mal auf seine Karte geschaut habe.
Hatte er nicht und war danach sichtlich irritiert.

Der gute Mann von Cinemaxx hatte uns Karten für die 19:30 und nicht für die 20:30 Uhr-Vorstellung verkauft. Toll. Die lief seit einer Stunde. Naja, vermutlich seit einer halben. Werbung und so.
Zum Glück hat uns die nette junge Frau am Schalter die Karten umgetauscht. In sogar noch ganz passable Plätze. Aber das nur so am Rande.

Werbung und dann der Film.
Ich bin ja grundsätzlich nicht so der Batman-Fan. Für Kinder mag das ganze Superheldengedönz in Ordnung sein, aber ich bin eh…27. Und ein Typ der sich da als Fledermaus verkleidet und böse Burschen jagt…also bitte.
Nur sagte man allenthalben dass dieser Film wohl doch ganz gut sei. Naja. Selber ein Urteil bilden.
Und was soll ich sagen…nur wenn die Karte mit 7,90 EUR nicht unverschämt teuer gewesen wäre, häte der Abend einen noch besseren Eindruck hinterlassen.
Christian Bale…naja. Für mich leider ein Unsympath. Kann man nichts machen. Aber Heath Ledger als Joker…Hossa! Vielleicht wird der jetzt nur so hochgelobt weil er tot ist…das hat sowas mystisches…wer weiß. Fakt ist, dass ich das nicht besser gekonnt hätte. Mit meinem echten Wahnsinn. Und der hat das ‘nur’ gespielt.

Neun von zehn explodierende Ölfässer.

Weniger als Juno.

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Dude

Sunday, August 10th, 2008 | Author:

Wir haben unsere beiden Birkenfeigen auf den Balkon gestellt und dort zur Sicherung am Geländer vertäut. Auf dass ein hoffentlich bald mal wieder einsetzender Regen die Blätter nachhaltig von dem dort massiv anzutreffenden Staub reinigen möge. Kostenlos und ohne Zeitaufwand für uns.
Ich finde ja dass das Wohnzimmer jetzt viel geräumiger wirkt. Weil die beiden Gewächse ausladend sind und jetzt eben fehlen. Ich äußere das auch. Und dass die gerne da draußen bleiben können.

Gattin: Aber die haben das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht!
Ich (spontan und ohne weiter nachzudenken): Nein, das macht der Teppich.

Woran merkt man, dass man einen Film zu oft gesehen hat?

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Hancock

Thursday, August 07th, 2008 | Author:

Will Smith als saufender, obdachloser Superheld. Der mit seinen super-duper-Superkräften mehr zerstört als alles andere. Schon mal eine nette Idee. Kein Kostüm mit Maske und Strumpfhose (jedenfalls erstmal nicht). Kein geheimes Geheimversteck aus dem der strahlende Ritter loszieht, um den Armen und den Schwachen beizustehen.
Dafür eine Parkbank und Schnaps. Und Bartstoppeln.
Und ein idealistischer PR-Berater der zwanghaft an das Gute im Menschen (und im Superhelden) glaubt und die Welt verändern will.
Außerdem Charlize, ein wenig Situationskomik und eine doch relativ interessante Entwicklung der Geschichte mit allerdings irgendwann recht vorhersehbarem Ende.

Will Smith muss man nicht unbedingt mögen (sie allerdings schon (y) ), um sich von dem Film ziemlich kurzweilig unterhalten zu lassen.

Sechseinhalb von zehn Schnapsflaschen.

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Der alte Mann und der Glaskopf

Wednesday, June 11th, 2008 | Author:

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Das jüngste Werk mit Opa Ford, der im Juli mithin 66 Jahre alt wird. Sean Connery (78) wollte nicht noch einmal Henry Jones sr. spielen. Dafür findet man Karen Allen als Marion Williams wieder, die schon im ersten Film bei der Suche nach der Bundeslade dabei war.
Neu ist ein irgendwie schmieriger James Dean-Verschnitt (mir persönlich hier eher unsympathisch: Shia LaBeouf) als Sohn von Marion Williams, und Cate Blanchett als böse rrrrrrussische Agentin.
Womit man auch schon beim Thema ist. 1957, kalter Krieg, Kommunistenjagd, McCarthy-Ära. Auch Professor Jones wird nach einem Vorfall auf Area51 verdächtigt ein Kommunist zu sein und muss seinen Lehrstuhl aufgeben.
Und dann geht es los mit dem, womit es auch in den vorherigen drei Filmen der Reihe irgendwann immer los ging. Schatzsuche. Im Dschungel, auf Flüssen, in Flugzeugen, auf Booten, in Autos…was immer es auch braucht, um den Russen in die Kristallschädelsuppe zu spucken. Dass das am Ende klappt ist wohl kein Geheimnis. Nach zwei Stunden ist klar, dass das ein echter Indiana-Jones-Film ist. Mit alles was dazu gehört. Trotzdem gibt es allerhand Ungereimtheiten (aber das haben Filme ja so an sich) und etliche Stellen an denen man ein gutes Stück über das Ziel hinausgeschossen ist. Aber man soll ja nicht päpstlicher sein als der Papst, außerdem gibt es explizit aufgrund Harrison Fords Alters etliche durchaus unterhaltende (selbst)ironische und erheiternde Szenen. Außerdem ist das immerhin ein Indiana-Jones-Film, also acht von zehn Kristallschädeln aus Idar-Oberstein. Basta.

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Der Rote Baron

Tuesday, May 06th, 2008 | Author:

Der war gar nicht rot. Nur sein Flugzeug. Und ein Baron war er auch nicht. Sondern ein ‘Freiherr von’. Da hat man dann den ‘Baron’ draus gemacht. So lautet die Legende.
Wie bei diesem Thema überhaupt eine Menge Legende enthalten ist.
Diese ganze Riterlichkeitskiste bei den ersten echten und andauernden Luftkämpfen in der Militär- wie auch der Fluggeschichte.
Und dann spielt auch noch Til Schweiger mit. Oft genug keine gute Voraussetzung für einen Film.
Sei es drum. Mich hat der ganze historische Aspekt deutlich mehr interessiert.
Wie auch schon den Boulevardfotografen, konnte ich Schweighöfer den Manfred Freiherr von Richthofen nicht so ganz und gar abnehmen.
Jaha! Im gleichen Jahr und in der gleichen Stadt wie ich geboren zu sein, bringt keinen Bonus! Ha! (Und viel mehr Geld zu bekommen/zu haben erst Recht nicht. :usad: )
Wobei es ja durchaus sein kann, dass der Freiherr ein entsprechendes Auftreten an den Tag legte. Der war ja zum Zeitpunkt seines Todes tatsächlich grad erst 26 Jahre alt, und damit ein Jahr jünger als der ihn jetzt darstellende Barde.
Sei es drum.
Sehr interessant fand ich allerdings noch Maxim Mehmet als jüdischen Piloten, der im Film wie die meisten der namentlich bekannten Piloten den Tod fand. War er uns doch erst vor Kurzem in der tragischen Figur des Heinz Strunk im Kino begegnet.
Ansonsten zeichnete sich der Film durch große und irgendwie unverhoffte Sprünge in der Zeit und in der Handlung aus. Plötzlich ist viel Zeit vergangen und man merkt es nur langsam, wenn überhaupt. Das hat mich immer wieder sehr irritiert.
Weniger irritiert hat Lena Headey, die als Krankenschwester und Gespielin Richthofens eine sehr gute Figur machte, und vor allem deutlich erwachsener wirkte. Kein Kunststück, ist sie doch mithin acht Jahre älter als Schweighöfer.
Wirklich sehr schön (im Sinne des Filmgenusses) waren die relativ kurzen Szenen in denen der Krieg gezeigt wurde. Schützengräben, Soldaten (lebend, tot, dazwischen), Bomber die über Schlachtfeldern eh ja…eben Bomben abwerfen.

Alles in Allem explizit für letztere Abschnitte durchaus sehenswert, die Geschichte des roten Barons als solchen schien mir doch ein wenig zu sehr dramatisch überzeichnet. Naja.

Sechseinhalb von zehn roten Fokker-Dreideckern

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Bist du wirklich ein Lama?

Sunday, May 04th, 2008 | Author:

Wir kommen aus dem Kino zurück, ich blättere im Aufzug nochmal die Filmwerbezeitung die man kostenlos mitnehmen kann, durch.
Ziemlich weit hinten (wohl eher im Bereich ‘Programmkino’) findet sich die Filmankündigung ’10 Fragen an den Dalai Lama’.
Ich lese der Gattin den Titel vor und setze hinzu: “Eine Frage wüsste ich schon.”.

Und gleichzeitig nennen wir beide diese Frage.

Zwei Dumme, ein Gedanke.

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Der Mensch ist kein Beilagenesser

Thursday, April 24th, 2008 | Author:

Fleisch ist mein Gemüse. Der Film.
Wir waren im Kino fast alleine. Also ich und die Gattin. Kurz vor Beginn fanden sich noch zwei weitere Pärchen ein, so dass lediglich sechs der insgesamt ca. 60 Plätze des eher kleinen Kinos besetzt waren. Naja.
Aber verständlich. Wer das dem Film zugrunde liegende Buch, respektive das Hörbuch, nicht kennt, wird kaum etwas mit dem Film anfangen können. Schon der zugegebenermaßen eher sonderbare Titel schreckt eher ab. Aber das hat Programmkino meistens so an sich.
Interessierten sei auf jeden Fall der vorherige Konsum des Buches, noch besser aber der Konsum des Hörbuches empfohlen. Ansonsten sieht es wirklich sehr schlecht aus, mit dem Film. Alternativ könnten Erfahrungen als Mitglied einer Tanzmusikband oder als Opfer von acne conglobata beim Verständnis helfen.
Der Film hält sich, so kurz er auch ist, in dem was er zeigt über lange Strecken wörtlich an die Vorlage, so dass etliche der wildesten Dialoge und Aussprüche genossen werden können. Der Protagonist agiert erwartet tragisch-komisch, und die ganzen 101 Minuten lang schafft der Film es (wie auch Buch und Hörbuch), permanent auf einer Linie zwischen beiden Zuständen entlang zu torkeln. Mal ein wenig mehr Tragik, mal ein wenig mehr Komik.
Insgesamt wie gesagt, für mit der Materie Vertraute, 1a-Unterhaltung. Wenn auch leider etwas kurz.

Sieben von zehn entzündeten Aknegeschwüren. (y)

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Abgedreht

Wednesday, April 09th, 2008 | Author:

Trottel Jerry magnetisiert sich bei einem Anschlag (wie das gehen soll, sei mal dahingestellt) und löscht bald darauf sämtliche Videos in der Videothek in der sein Freund arbeitet.
Das kommt davon, wenn man mit einem Küchensieb auf dem Kopf rumläuft und glaubt, dass die Regierung (im Form des FBI) die Menschen mittels eines Kraftwerkes kontrolliert.
Dann wollen aber die Leute Filme ausleihen und so kommt man zu der Idee, die Blockbuster einfach selber nachzudrehen. Ein Film dauert 20 Minuten und ist damit ebenso kurz wie gruselig. Komischerweise finden die Leute das gut und wollen mehr Filme.

Bis hierhin weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Dann kommt der interessante Teil. Es müssen immer mehr Filme gedreht werden. Weil die Leute eben immer mehr der ‘geschwedeten’ Filme sehen wollen.
Sowas passiert natürlich nur im Film, im wahren Leben wären die beiden Produzenten längst mit einem nassen Handtuch aus dem Laden geprügelt worden.
Aber im Film kommen jetzt allerhand derartig skurrile Effekte, Kostüme und Handlungen dass es eine Art hat.
Leider sieht man davon viel zu wenig – es hätte ruhig noch der eine oder andere Film ‘gedreht’ werden können.

Aber irgendwann kommen die Anwälte der Filmindustrie als Spielverderber und beenden das wilde Treiben. (Anwältin Sigourney Weaver hätte ja in dem einen oder anderen Film mitspielen können. Was mit Außerirdischen vielleicht…)

Und so wird dann noch ein einziger Film gedreht (ein neuer, ohne Copyright) und der Film geht seinem Ende zu. Das dann irgendwie halboffen bleibt, wobei man wohl weiß wie es ausgeht. Trotzdem komisch.

Für den Kinotag mit seinen verminderten Preisen in Ordnung, umgehauen hat mich der Film allerdings nicht.

Fünf von zehn ausgeleierten VHS-Bändern.

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Juno

Thursday, March 27th, 2008 | Author:

Nachdem Juno allenthalben über den grünen Klee gelobt (und beoscart) wurde, haben wir uns den Film mal zugeführt.
Die Story sollte dem geneigten Publikum bekannt sein. Wenn nicht: Juno, 16 Jahre alt, wird ungewollt schwanger und sucht Adoptiveltern für das Baby. Die werden auch gefunden. Wie das Leben aber so ist, gibt es dann immer noch irgendwelche unvorhergesehenen Kapriolen.

Und eh…ich sage ja eher ungern das was alle (oder zumindest eine große Mehrheit) sagen, aber: Hossa!
Ich glaube ich habe schon lange nicht mehr dermaßen das Gefühl gehabt, für das Kinogeld so viel guten Film bekommen zu haben.
Alleine die zynisch-sarkastisch-pragmatische Art der durch Ellen Page dargestellten Juno…herrlich.

Und Aussprüche wie:

“In my opinion, the best thing you can do is find a person who loves you for exactly what you are. Good mood, bad mood, ugly, pretty, handsome, what have you, the right person will still think the sun shines out your ass. That’s the kind of person that’s worth sticking with.” (Mac MacGuff)

oder

“Well, honey, doctors are sadists who like to play God and watch lesser people scream…” (Brenda MacGuff)

oder

“My dad had this weird obsession with Roman or Greek mythology or something and he decided to name me after Zeus’ wife. [...] Yeah and I mean Zeus had tons of lays but I’m pretty sure Juno was his only wife. And apparently she was supposed to be super beautiful but really mean, like Diana Ross.” (Juno MacGuff)

Neuneinhalb von zehn ungewollten Teenagerschwangerschaften.

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P.S. Ich liebe dich.

Tuesday, March 18th, 2008 | Author:

Dann doch noch.
Dienstag. Kinotag.
Der Film läuft ja nun schon ein paar Tage, entsprechend (und weil es unter der Woche war) wenig gefüllt war das Kino. Die Spiegel-Werbung nach der BLÖDBild-Werbung war sehr intellintelik…gut platziert. Kannte ich noch gar nicht.

 

Und dann ging der Film los und Leonidas lief hinter einer Frau her. Merkwürdig. So ganz ohne Speer, Schild und Schwert. Dafür aber mit einem Anzug und ohne Bart.
Ach so. Anderer Film. Trotzdem musste ich ständig an 300 denken, wenn Gerry erschien. Das war nicht ganz so oft der Fall, denn die meiste Zeit der 12x Minuten ist er bekanntlich tot.
Trotzdem fand ich es sehr irritierend.
Dass Hillary Swank eine sehr wie soll man sagen…anstrengende Synchronstimme hat, wusste ich vorher. Keine Überraschung.
Ansonsten lief der Film da so vor sich hin, sehr unterhaltsam, teilweise sehr lustig, teilweise sehr traurig. Letzteres aus Sicht der Gattin, die die eine und andere Träne vergossen hat. (Wie auch die Dame die auf meiner anderen Seite saß. – Keine Missverständnisse: Ich kannte die nicht und sie war auch mit einem männlichen Begleiter da.)

 

Sieben von zehn Karaokebars.

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