Das Übel an der Wurzel packen…

Wednesday, January 16th, 2008 |  Author:

…wie man so schön sagt.
Und die Umsetzung dieses Sprichwortes wurde mir heute Morgen beim Zahnarzt angedroht. Nämlich kurz nachdem besagter Arzt eine veritable Wurzelentzündung an einem größeren Einzelteil meiner Kaukeramik diagnostizierte.
Mir war ob einer Schwellung am seitlichen Zahnfleisch, die seit kurzem dort residierte und wegen der ich überhaupt erst die Hallen des in Zahnheilkunde versierten Mannes aufsuchte, schon klar, dass das Ärger geben würde. Und so geschah es. Der Arzt beugte sich über mich, bearbeitete mein Nahrungszerkleinerungsmahlwerk mit kleinen spitzen Instrumenten und sagte: „Oh, oh, oh.“ Ich wusste dass jedes dieser ‚Ohs’ viele Schmerzen bedeuten würde. Drei mal viel ist eh…unheimlich viel.
Erstmal röntgen des maladen Zahnes. Dabei warnte mich die Helferin dass die kleine Filmplatte die mir in den Mund geschoben werden würde, ein wenig scharfkantig sein könnte. Das war richtig, ich hatte aber keine Zeit mir über einen eventuell aufgeschlitzten Mundinnenraum Gedanken zu machen. Zu sehr war ich damit beschäftigt den Würgereflex in Schach zu halten, der ob der Anpressung der kleinen Filmplatte weit hinten im Mundinnenraum an den Gaumen, um Beachtung bat.
Anschließend erklärte mir der grünbehemdete Arzt anhand der Aufnahme sehr ausführlich und verständlich was da jetzt los sei, warum und was und wieso überhaupt und was er jetzt zu tun gedenke. Insgesamt hinterließ er generell einen überaus positiven und kompetenten Eindruck. (Ich würde mich gerne bei dem Kollegen der mir den Arzt empfohlen hat bedanken, aber ich kann es einfach nicht. X-D )
Wie dem auch sei. Der Zahn sei unbedingt zu erhalten, beschied man mir, schon aus Kostengründen sei eine Behandlung deutlich effizienter. Also gegenüber der Entfernung und Ersatz durch eine Brücke oder einen eingeschraubten Zahn oder was auch immer die moderne Zahnmedizin da so zu bieten habe. Und sowieso sei ein echter Zahn an sich viel besser als etwas Künstliches. Verständlich.
Zunächst mal sei die Füllung des Patienten (also des Zahnes) zu entnehmen. (Ja, der war schon gefüllt, dazu gibt es eine schmerzende Vorgeschichte.) Die marodierende Entzündung der Wurzel hatte innerhalb erwähnter Schwellung bereits zu einer Auswölbung des Kieferknochens geführt. Irgendwie so. Keine Ahnung, ich bin ja kein Arzt. Nur Patient. Jedenfalls sollte sich die Entzündung durch die nun fehlende Füllung nicht mehr nur in Richtung des Kieferknochens zu schaffen machen, sondern um diesen (den Knochen) zu entlasten, eben auch in Richtung Zahn. Der ja jetzt offen ist. Ich vermute mal dass das so seine Richtigkeit hat. Mir wird dadurch jedenfalls ein Aufschub von sieben Tagen gewährt. Dann muss ich wieder hin und die eigentliche Wurzelbehandlung geht los.
Vor meinem geistigen Auge erschien spontan Walter Sobchak aus dem Meisterwerk der Filmunterhaltung ‚The Big Lebowski’, der sagte: „You’re entering a world of pain.“. Oder deutsch: „Du betrittst eine Welt des Schmerzes.“.
Was freu ich mich auf den nächsten Dienstag. :usad:

 

Vorgeschichte: Und es begab sich dass der Autor dieser Zeilen im Jahre des Herrn anno 2006 mit der ihm taufrisch angetrauten bezaubernden Gattin anlässlich der Zelebration der Eheschließung auf einer Insel im Atlantik weilte. Der Name der Insel soll hier aus Geheimhaltungsgründen nicht genannt werden, ist dem Autor aber bekannt und lautet ‚Teneriffa’. Man vergnügte sich also auf besagter Insel zunächst hier und nach kurzer Zeit für den Rest des Aufenthaltes dort. Die Buffets waren…wie soll man sagen…reichhaltig. Nun begann allerdings ein gewisser Zahn in meinem Oberkiefer gegen Ende des Urlaubs diffuse Informationen über Schmerzen an das Gehirn auszusenden. Und er wollte einfach nicht damit aufhören. Kauen wurde zur Qual weil schmerzverstärkend. Adé Buffett.
Wir erkundigten uns dann nach einem deutschen Zahnarzt, der dann röntgte und erklärte dass die Wurzel kaputt wäre und am besten der ganze Zahn raus müsse. Das war schon immer mein Traum. Während der Flitterwochen eine entzündete Wurzel die per OP entfernt wird. Ich lehnte dankend ab, ließ mir aber Schmerzmittel verschreiben.
Unter deren Einfluss (und Alkohol) wurde es dann wieder erträglich. Zuhause dann auch ohne Schmerzmittel. Und ohne Alkohol. Ich bin natürlich trotzdem zum Zahnarzt, der schaute, testete mit einem Kältespray die Nerventätigkeit der Wurzel, ich jaulte auf und er erneuerte die Füllung. Offenbar war der Zahn doch noch nicht tot, sondern lediglich unter der Füllung ein wenig angegriffen.
Das hätte das Ende der Geschichte sein können. Wie ich jetzt weiß, fing sie grad erst an.
;(

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