Der Teufel trägt Prada.

Saturday, October 14th, 2006 |  Author:

Tut er wahrscheinlich gar nicht. Also der Teufel. Prada tragen. Vielleicht trägt er auch weder Dolce noch Gabana. Und auch kein Lagerfeld.
Wer weiß das schon.
Gibt es überhaupt einen Teufel? Als bekennender Atheist glaub ich selbstverfreilich nicht an dergleichen biblische Gestalten.
Trotzdem erschien es nach der Kinovorschau zum Prada tragenden Teufel erstrebenswert, mal den einen oder anderen Blick zu riskieren. Oder 109 Minuten lang ununterbrochen hinzuschauen.
Das tat ich mit meiner Frau dann auch.
Im Kino lag dann erstmal auf jedem Sitz Papier rum. Skandal! Personal rufen! Aufräumen lassen!
Oder auch nicht und die Prada-Parfumproben die dort als Werbung durch einen örtlichen Parfumeur ausgelegt wurden, einstecken. Gesagt, tun getan.
Den Typ neben mir ließ das Blättchen Papier mit drangetackertem kleinen Umschlag der wiederum ein kleines Glasröhrchen enthielt allerdings völlig kalt, er setzte sich ohne Umstände und ohne einen Blick darauf. Ich stellte mir im Geiste vor wie das fragile Glasröhrchen zerbrechen und den Kinosessel, aber vor allem die rückwärte Körperpartie des Sitzenden tränken würde und dieser hernach eine Prada eu de Parfum-Wolke hinter sich herzöge…
Nach dem film zeigte sich jedoch dass sich meine unangebrachte und hämische Freude eine wenig vorschnell entwickelt hatte. Die Parfumprobe war völlig unversehrt. Ein anderes Mal vielleicht.
Werbung.
Für die Sparkasse.
Hier bestätigte sich was ich schon vorher mit Interesse festgestellt hatte.
Die Klientel im Kino war offenbar nicht die, die sich des öfteren in Kinos rumtreibt. Die Leute waren auch durchweg ein wenig älter als normal. (Und es waren vor allem weit mehr Männer als ich angesichts des modelastigen Titels erwartet hatte.)
Wer die Sparkassen-’Steffi…mach bloß keinen Fehler’-Werbung nicht kennt hat jetzt mal Pech gehabt, furchtbar viele Leute im Kino kannten sie auch nicht und schenkelklopften entsprechend.
Dann Eis und der Film.
Streckenweise sehr nett. Klischees werden bedient, Erwartungen die man nach der Vorschau hatte auch. Anne Hathaway ist sehr net anzusehen :usweet: , Meryl Streep nicht so (fiese Frisur, fiese Rolle). Aber das soll ja wohl so.
Gegen Ende zog sich das Ganze dann ein wenig. Bis die Protagonistin endlich (als es für ihre Beziehung schon zu spät ist) zu der vom Publikum ersehnten Erkenntnis gelangt, dass wohl doch nicht alles Gold ist was glänzt.

Starbucks ist als globaler Kaffeetitan vertreten und platziert Kaffeebecher unübersehbar strategisch.
T-Mobile platziert den Sidekick (II oder III who cares) weniger schlau, man erkennt ihn nur wenn man ihn kennt X-( , ansonsten sieht man nur ein unfassbar großes und klotzartiges Mobiltetelphon und wundert sich ob die Miniaturisierung der Mobiltelephonwelt sich umgekehrt hat.

Ach ja. In Paris auf der Avenue des Champs-Élysées oder was das auch immer für eine Straße war, fuhr ein PKW der Marke VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, Typ Trabant 601 umher. Ob das jetzt Zufall oder ein skurriler Gag des Regisseurs war, bleibt mir unbekannt.

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Category: kino

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