300

Wednesday, April 18th, 2007 |  Author:

Der Film. Nicht die gleichnamige Kohlendioxidschleuder von Chrysler.
Gestern suchten die Gattin und ich die Vorführung dieses Filmes in der lokalen Filiale der CinemaxX-Kette auf. Trotz der späten Stunde, mithin war der Beginn des Filmes mit 22:45 Uhr, und damit nicht eben früh angegeben, kamen überraschend viele Zuschauer. Aufgrund einer vorherigen Sensibilisierung was die geschlechterspezifische Zusammensetzung des Publikums angeht, warf die Gattin ihr scharfes Auge auf die hereinkommenden Besucher und errechnete eine Frauenquote zwischen einem Viertel und einem Fünftel.
Soviel zur Statistik. Werbung, Trailer. Film.
Ein in dunklen Farben gezeichnetes Epos über Krieg und Tod und Ehre. Tatsächlich nahmen diese drei Elemente derartig viel Raum ein, dass für alles andere nur wenige Szenen übrig blieben. Aber das wusste ich vorher schon.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Leonidas, König von Sparta tritt mit einer kleinen Gruppe von 300 Kriegern gegen die ungleich größere Streitmacht des angreifenden Königs Xerxes an. Spartas König tut das unter dem Deckmantel eines…eh…Ausfluges mit seiner Leibwache. Er darf Sparta eigentlich nicht in den Krieg führen. Feiertagsgesetze. Da würde die Gewerkschaft sonst Ärger machen. Sowas in der Richtung. Dazu kommt noch ein Haufen von (mit Geschwüren behafteter) Mutanten, die junge und schöne [sic!] Mädchen unter Drogen setzen um sie (im öffentlichen Teil) als Orakel und (privat) für sonstwas zu benutzen. Die…ja, also die lassen sich von Xerxes mit witzigen Goldmünzen bestechen um Leonidas auch noch den göttlichen Segen zu verweigern. Irgendwie so.
Dem König ist das egal, er tappelt trotzdem los, nachdem er den Gesandten der Perser in ein finsteres Loch geworfen hat. Höchstselbst. Das Loch ging vermutlich bis China durch, oder so.
Die Spartiaten verbunkern sich dann in einer Schlucht und metzteln Angriffswelle um Angrifswelle der Perser und der ihnen unterworfenen Truppen hin. Sie selber schneiden sich hier und da mal an einem Blatt Papier, hat man den Eindruck. Tote Feinde werden zu Bergen aufgehäuft, angreifende Elefanten ins Meer gestürzt, schwarz gewandete Silbermaskenträger hingemetzelt.
Dann kommt der Xerxes höchstselbst, aber Leonidas kann sich wegen eines Oberschenkelkrampfes nicht vor ihm auf den Boden knien. Einer der wenigen heiteren Momente des Films.
Am Ende werden die tapferen Krieger von Gollum verraten und bis auf einen, der vorher schon heimgeschickt wurde um die Geschichte zu erzählen, kaputt gemacht.
In der spartanischen Heimat hat die Gattin des Königs derweil erfolglos versucht, ihrem Mann das ganze Heer des Königreiches hinterher zu schicken. Unter vollem Körpereinsatz, sei dazugesagt. Klappt aber nicht. Wenigstens kann sie noch ihren Peiniger (in Person eines bestochenen Politikers) mit einem großen Brotmesser vom Leben zum Tode befördern.
Ein Jahr später ist das Perserheer dreimal größer, aber die Zahl der Spartiaden hundertdreißig Mal. Ungefähr. Ende. Offen.

Ich gebe dem Film acht von zehn goldenen Münzen mit einem gruselig gepiercten Perserkönig drauf.

Die Gattin vermutlich höchstens drei.

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Category: kino

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