Mallorca, Tag 4

Tuesday, September 14th, 2010 |  Author:

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15.07.2010
Für die heute geplante Inselrundfahrt mussten wir früh aufstehen und dann nach dem Frühstück auf den TUI-Bus warten. Praktischerweise war die Haltestelle direkt vor dem Hotel. Wir standen als einzige da, das war ein bisschen komisch. Hatten wir uns irgendwie in Tag oder Zeit vertan?
Dann kam der Bus und sammelte uns ein.
Der Reiseleiter erzählt während der Fahrt etwas über die Insel, ihre Geschichte und so weiter. Zunächst ging es zur Bucht von Sa Calobra. Die sollte der Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt nach Port de Sóller sein, von dort würde uns der rote Blitz bis kurz vor Palma, und dann der Bus wieder ins Hotel bringen.
Von Sa Calobra, landseitig nur nach Überquerung der Serra de Tramuntana-Gebirgskette zu erreichen, würden wir ein bisschen im Torrent de Pareis, einer Schlucht durch die Wasser Richtung Meer fließt, rumtappeln. ‘Torrent’ impliziert mithin ein wild schäumendes Gewässer das sich irgendwie in den Felsen fräst…sowas in de Richtung. Als wir da waren, nahm das Ding vermutlich einen seiner bezahlten Urlaubstage – gerade noch ein schwächliches Rinnsal bewegte sich durch die Schlucht. Stellenweise waren es nur ein paar unzusammenhängende Pfützen. Doch dazu später mehr.

Zunächst schaukelte der Bus uns über die Insel und wir hielten an einer Schuhfabrik.
Das war ganz toll.
Für die Leute, die auf’s Klo mussten. Wieviel TUI für diese Gelegenheit der Touristen, Geld im Laden neben der Fabrik zu lassen, wohl bekommt? Oder eine Verkaufsprovision?
Der kleine Blick den man in die Fabrik werfen konnte, rechtfertigte jedenfalls nicht einen möglichen Anspruch, hier irgendwelches traditionelles mallorquinisches Handwerk zu sehen.
Allerdings wusste ich nun, was es mit dem Hinweis in der TUI-Ausflugsmappe, dass man bei möglichen Pausen in irgendwelchen Verkaufseinrichtungen keinesfalls etwas kaufen müsse, auf sich hatte.
Also…für eine Kaffeefahrt muss ich nicht ans Mittelmeer fliegen. Vielen Dank auch.

Schließlich erreichten wir die Gebirgskette.
Zu sehen gab es da zunächst das Santuari de Santa Maria de Lluc und den Embassament des Gorg Blau.

Der Bus schraubte sich dann über Serpentinen an den Bergen empor. So ein handelsüblicher Reisebus ist nun etwas länglich. Und so eine Kurve einer Bergstraße kann man nicht eben mit einem Übermaß an Platz und Geräumigkeit in Berbindung bringen. Die Straße generell war auch nicht eben breit. Ein Bus und ein PKW ging ganz gut, für zwei Busse nebeneinander wurde es mitunter schon ein bisschen eng. Vor uns waren an diesem Tage schon einige Busse da runtergeschaukelt. Sie hatten ihre Insassen bei Port de Sóller ausgeworfen und wollten sie in der Bucht von Sa Calobra wieder einsammeln.

Der Reiseleiter eröffnete uns unterwegs irgendwann, dass es generell nicht sicher sei, ob die Boote fahren würden. Das hinge jeweils vom Wetter, sprich vom Wind und dem damit verbundenen Seegang ab. Und das würde jeweils für den Tag entschieden.
Als wir da so von einer Kurve in die nächste kreiselten, kam uns der erste leere Bus entgegen. Beide Fahrer hielten an, man rief sich Dinge zu, dann fuhren wir weiter.
Und wir erfuhren, dass das mit der Bootsfahrt heute nicht stattfinden würde. Zu starker Wellengang, die Boote die von Port de Sóller am Morgen losgefahren waren, wären wieder umgekehrt.
Und jetzt müssten die Buse die bereits zum Abholen bereitstanden, wieder zurück um die Leute zur Bucht zu fahren. So wie wir jetzt fuhren.
In der Folge schoben sich einige Busse die Berge hoch, an unserem vorbei und so manches Mal war an den Seiten zur Felswand und zum Abgrund nicht so richtig viel Platz.

Irgendwann waren wir an der Bucht angekommen und durften dann alleine da rumtappeln. Der Weg zu besagter Schlucht führte durch ein paar gehauene Gänge mit in den Boden eingelassener Beleuchtung. Das war ganz nett anzusehen. Zwischendrin gab’s ab und zu ein in den Stein gehauenes Fenster.

Die Schlucht mit dem wild tosenden Sturzbach stellte sich dann wie schon gesagt als eher trockene Angelegenheit dar.
Der Boden am Anfang mit taubeneigroßen Kieselsteinen bedeckt. Das hielt etliche Leute nicht davon ab, sich dort mit Decke und Schirm niederzulassen und einen Strandaufenthalt zu imitieren.

Wir wanderten dann da so ein bisschen umher, auch tiefer in die Angelegenheit hinein.
Ich konnte mich natürlich nicht beherrschen und musste erstmal durch ein paar der Pfützen durchwaten.

Das war insofern eine schlechte Idee, als dass man sich keine Vorstellung davon macht, wie sehr es an den Fußsohlen schmerzen kann, über die dort zahlreich und großflächig vorhandenen Kieselsteine zu laufen. Und nachdem meine Füße einmal nass waren, musste ich genau das tun bis sie wieder trocken waren. Aua, aua, aua.

Route

Das war die erste Stelle, die mir auf der Insel so richtig gefallen hat. Hat mich so ein wenig an die Höllenschlucht (Barranco del Infierno) auf Teneriffa erinnert, durch die wir anno 2006 bei glühender Hitze wanderten.

Zur verabredeten Zeit schlenderten wir zum Bus zurück und genehmigten uns noch ein galoppierend schmelzendes Eis bevor die Fahrt nach Port de Sóller weiterging.

Von Port de Sóller brachte uns die Straßenbahn nach Sóller..

Diese Straßenbahn war so unbequem dass es eine Art hatte. Die hölzernen Bänke waren von der Sache her nicht weiter schlimm.
Aber die absolut senkrechten Rücklehnen erzwangen eine gar furchtbare Sitzhaltung so dass mir nach wenigen Metern jeder Knochen im Leib schmerzte. Auch die, die gar nichts mit dem Rücken oder dem Sitzen allgemein zu tun hatten, solidarisierten sich offenbar und schmerzten.

Im roten Blitz war’s dann schon besser, und mit dem fuhren wir dann ungefähr eine Stunde Richtung Palma. Die Strecke führt durch zahlreiche Tunnel und gibt den Blick dazwischen immer wieder auf jede Menge Landschaft frei.

Der Bus brachte uns dann von der Endstation der Zugfahrt zurück ins Hotel.
Dort dann noch ein bisschen Pool und Buch. Vor dem Essen konsultierten wir die TUI-Österreicherin, die uns anstandslos das Geld für zwei nicht durchgeführte Bootsfahrten erstattete und außerdem ein Auto für drei Tage ab übermorgen vermietete.
Abendessen, Bar, Daiquiri, Bett.

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Category: freizeit/urlaub

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