V wie ‘völlig leeres Kino’.

Thursday, March 23rd, 2006 |  Author:

Oder wie Vendetta.

Eigentlich nur wie Vendetta. V wie Vendetta.

Angerufen und Karten reserviert denn man weiß ja nie. Der Film läuft ja mithin erst seit dem sechzehnten – das waren gestern genau sechs Tage. Man möchte meinen daß es da noch zu einigem Andrang kommt. Meinte wohl auch das Kino als es den Film im größten Saal eingeplant hat.

Die Holde und ich waren in der zwanzig-Uhr-Vorstellung zusammen mit den paar Leuten vielleicht insgesamt zehn Besucher, mögen es auch 15 gewesen sein – mehr aber nicht.

Das fand ich schon mal sehr interessant. Ich hatte eigentlich vermutet, allein die Tatsache daß eine der Hautprollen mit Natalie Portmann besetzt ist, würde einige Leute ins Kino bringen.

Zumal V wie Vendetta immerhin auf Platz fünf der aktuellen Kinocharts liegt. In Deutschland. In den USA sogar auf Platz eins.

Egal, was geht mich die öffentliche Meinung an. Also hingesetzt, gleich mal Popcorn auf dem Boden verteilt ;( und dann ging’s los.

Der zuständige Vorführer meinte während des Intros wohl die mangelnde Zuschauerzahl durch überbordende Lautstärke kompensieren zu müssen, besann sich allerdings gleich darauf wieder.

Dann juckelte Guy Fawkes mit einer Karre durch einen dunklen Tunnel. Beladen mit Schwarzpulver und einer Fackel. Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß worum es ging und wie das endete.

Die Story nimmt ihren Lauf. V, alias Mr Smith, alias Elrond, alias Hugo Weaving rettet Evey und startet seinen Revolutionsaufruf mit allerhand Getöse und diversen Toten. Ein bisschen Schwund ist eben immer. Die Bevölkerung sollte sich doch bitte genau in einem Jahr wieder da und dort zusammenfinden und dann Rambazamba machen.

Das ist nicht weiter verwerflich, angesichts des Regimes das im Film gezeichnet wird. Totalitär regiert von einem Großkanzler, Ausgangssperren, Medien die berichten was die Regierung will, Geheimpolizei, verschwindende Menschen die nie wieder auftauchen, Beseitigung von unerwünschten Elementen (Homosexuelle, Kranke, politisch Andersdenkende). Sowas hatten wir hier in diesem Land auch schon mal. Leider mussten da erst Leute aus fremden Ländern kommen um das Volk von ihrem Führer zu befreien.

Im Großbritannien des Filmes soll das Volk das selber machen. Aufgerüttelt von V.

So weit, so gut. Erinnert irgendwie an 1984 von Orwell, aber da ist ja nichts verwerfliches dabei.

 

Was mich ganz persönlich ein wenig gestört hat, war der Zeitraffer. Der Film behandelt eine Zeitspanne von einem Jahr. Das geht lediglich aus den Dialogen hervor. Plopp, plötzlich ist es Monate später. Was in der ganzen Zeit passiert ist, darüber wird der Zuschauer weitgehend im Unklaren gelassen. Wie über so vieles.

Für meinen Geschmack bleibt zuviel unklar. Dinge passieren ohne daß man weiß wie es dazu gekommen ist oder wie das überhaupt geht. Der Großkanzler ist untergetaucht, heißt es. Wo? Warum heißen die Fingermänner ‘Fingermänner’? :ugly: Warum ist das Partei- und Staatszeichen(?) ein Kreuz mit zwei(!) waagerechten Linien?

Aber okay – die Geschmäcker sind verschieden. Diese unklaren Umstände lassen Spielraum für die eigene Phantasie.

 

Die Schauspieler – hm. Man merkt doch, wie wichtig die Mimik ist. Es fällt mir schwer die Darstellung des V zu beurteilen – Hugo Weaving trägt ständig eine Maske, man sieht nie (bis zum Schluss nicht) sein Gesicht (das durch Verbrennungen entstellt ist). Natalie Portmann – ähnm…ja, sie spielt auch mit. Deutlich eindrucksvoller war Chief Inspector Finch (Stephen Rea). Der Ermittler bei der Jagd auf den ‘Terroristen’ V. Von Anfang an nicht wirklich von der Sache überzeugt der er dient, und im Laufe des Films immer zweifelnder.

 

Insgesamt gebe ich dem Film sechs von zehn grinsenden Guy-Fawkes-Masken.

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Category: kino

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