Jugendstilbad mal wieder.
Beschreibung des Betreibers zur blauen Solegrotte: Wohlige 34 °C zum Relaxen, träumen, Unterwassermusik lauschen, abschalten und den Alltag vergessen in der Blauen Solegrotte.
Ja nun.
All das war eher nicht möglich.
Die Klientel im Becken wies sich durch ihr Benehmen mehrheitlich als deutlich minderjährig aus. Einstellig. Sieben oder acht. Das deckte sich nicht mit ihren wohl anzunehmenden Geburtsjahren.
Sprich: Jugendliche mit derart infantilen Verhaltensmustern dass es einem grauste.
Zusätzlich zu Lärm (verstärkt durch die Akustik der niedrigen Decke), Wellenschlag und Gischt wurde eine Freundin mit der wir im Bad waren, diverse Mal zünftig von balgenden Idioten angerempelt. Ich hatte mich irgendwann an den Rand des Becken gehängt, die Beine zur Mitte hin lang ausgestreckt und ein wenig paddelnd. Dass ich dabei anderem Gesocks dass, sich umherschiebend/-boxend, mir näherte, ordentlich ins Kreuz getreten habe, tut mir kein bisschen leid.
Irgendwann verließen wir dann das Becken Richtung Dampfbad.
Manchmal kommt man sich (mit 28, bzw. im Falle der Gattin und der Freundin 24 und 23) schon irgendwie wie so ein alter Sack vor. So einer von denen, die einen selber früher im Kindesalter irgendwo weggescheucht haben. Weil man laut war oder sonstwie gestört hat.
Aber…so ist das nicht. Wir waren früher nicht so drauf wie die Gören jetzt.
Zumal der Spa-Bereich im Jugendstilbad ausgewiesenermaßen irgendwie ruhig sein sollte. Wie soll man da auch sonst ‘relaxen’ und ‘träumen’ etc.
Aber dass die Idiotie nicht zwingend auf eine Altergruppe beschränkt ist, zeigte sich nur sechs Tage vorher. Ich war mit der Gattin im Bad. Montagabend. Genrell war das schon mal sehr schön weil kaum was los war.
In der Solegrotte verteilten sich ein paar wenige Menschen die allesamt irgendwie träge mit Hilfe von Flexibeams (Herrlich. Flexibeam! Was hat das gedauert bis ich diesen Namen herausgefunden habe! ) auf dem Wasser. Wie es sein sollte.
Dann kam ein (deutlich volljähriger) Idiot, schlang sich so ein Teil um den Rücken und begann wild fuchtelnd in Rückenlage im Becken umherzupaddeln. Der Wellenschlag war erheblich, die bis dato sacht umhertreibenden Leute schwappten umher, Gesichter wurden überspült.
Nach einer kleinen Weile beschied die Gattin dem Idioten, er solle mit dem Scheiß aufhören.
Idiotenreplik: Sie solle doch die Ohren unter Wasser tun, dann würde sie die Wellen nicht merken.
Jaaaa…sicher. Das einzige was da unter Wasser gehört, war der Typ. Aber da gibt’s ja diese Gesetze. Da muss man aufpassen.