Der Zug kommt, nach einigen Halten in Ortschaften mit Namen wie Groß Gerau, Weiterstadt und Nauheim, in Darmstadt an. (21:30 Uhr, und das bedeutet: Verspätung. Ganz normal, also.) Doppelstockwagen der DB Regio. Es sind einige Leute drin. Wie ich hinterher feststellte: Eine ganze Menge Leute.
Jedenfalls kommt der Zug zum stehen und ich gehe zur Tür. Dort steht auch schon der Schaffner Zugbegleiter. Schichtwechsel oder was weiß ich. Er hat einen Pilotenkoffer dabei.
Der Zug hält. Der Zugbegleiter drückt auf den Türen-öffnen-Knopf. Nichts passiert. Mehr Leute stehen im Vorraum bei der Tür. Der Zugbegleiter drückt wieder auf den Knopf. Wieder passiert nichts.
Die Leute schauen sich an. Auf dem Bahnsteig sind nur die Leute, die den Zug gerne betreten und mit ihm weiterfahren würden. Die, die noch drin sind, bleiben dort erst mal. Die Türen bleiben auch, aber zu.
Eine Ansage ertönt: ” Lokführer, bitte Türen freigeben!”. (Ist wohl noch ein anderer Zugbegleiter im Zug.
Der Zugbegleiter an meiner Tür drückt auf den Knopf. Nichts passiert. Ich sehe den H-Bus vor meinem geistigen Auge wegfahren und mich in einem roten Doppelstockwagen der DB Regio verdursten.
Nachdem auch wiederholtes Knopfdrücken keine Ergebnisse bringt, betätigt der Zugbegleiter die Notentriegelung der Tür. Ein gellendes Alarmsignal ertönt und wird mittels eines Vierkants zum Schweigen gebracht. (Mein bisheriges Gefühl dass man alles in und um so einen Zug mit einem Vierkant betätigen kann, wird bestärkt. Vermutlich kann man die Lok damit auch starten und fahren…)
Die Tür geht auf und wir steigen aus. Angeführt vom Zugbegleiter mit seinem Koffer. Vorne schaut der Lokführer aus der Lok.
Das deutet zumindest auf seine Anwesenheit und körperliche Gesundheit, aber auch auf einen technischen Defekt hin.
Der dann wohl mal so hingenommen wird. Denn weder der entschwindende Zugbegleiter noch der Lokführer machen Anstalten, irgendetwas an dem Türproblem zu tun.
Die Leute im Zug strömen auf die einzige offene Tür zu. Vor der sich auch die Einsteigewilligen sammeln. Nach dem Aufenthalt geht’s dann wohl mit Notentriegelungstüröffnung weiter nach Aschaffenburg.
Lokführer und Zugbegleiter müssen eh bis zum Schluss drin bleiben. Was kümmert’s sie also… (?)
Ob ich den Tag wohl noch erlebe, an dem niemand auf meinem reservierten Platz sitzt, weil er denkt er hätte den gepachtet?
Das ist von mir aus kleinlich oder spießig oder was weiß ich. Wenn ich für den verdammten Platz bezahlt habe, dann will ich ihn auch nutzen!
Nachdem die US Army in diesem Jahr komplett aus Darmstadt abzieht und dabei eine ganze Menge Gelände und Gebäude räumt, muss natürlich auch die Einrichtung raus. Also die ganzen Tische, Stühle, Betten, Kühlschränke von denen aus man zuletzt den Warschauer Paktdie GUSRusslandirgendwenbedroht hat eh…also die benutzt wurden – das muss offenbar alles weg. Wobei das wohl von kommandierendem Offizier zu kommandierendem Offizier unterschiedlich gehandhabt wird. An einigen Stellen heißt das, dass der Krempel einfach kleingeschlagen und vor das Haus gekippt wird.
Andere gehen da subtiler vor. Die fahren mit schweren LKWs, die vermutlich im Irak und in Afghanistan für deutliche militärischere Dinge eingesetzt werden, Sperrmüll durch die Stadt. Nach Büttelborn zur Deponie…
Aber nicht einfach so. Nein, in voller Montur. Inklusive Helm und martialischem Auftritt. Vielleicht hatten sie Sorgen, ihren Müll nicht loszuwerden und konnten so schon mal mit Invasion der Mülldeponie drohen. Passend angezogen war man ja vorsorglich…
Die Gattin hat der Versuchung ürigens lobenswerterweise und vermutlich unter Aufbietung aller Kräfte heroisch widerstanden.
Nochmal Glück gehabt.
Also ich.
Das Domizil bleibt also vorerst Lisa- (Jaha, Herr P.H. aus Lh. bzw. P.!), Marie- oder Sophie-freie Zone.
Es ist Murmeltiertag in Punxsutawney Mainz. Schon wieder.
Heute allerdings mit nur knappen 2 Minuten Überlappung. Das hätte auch ins Auge gehen können, Herr Mehdorn. Und in einer nahen Zukunft hätte ich dann für eine Platzreservierung am Schalter für den nächsten IC vermutlich zehn Euro zahlen müssen, hm?
Vier für die Platzreservierung und sechs (durch beliebig hohe, auch zweistellige, Zahl ersetzbar) für die Gnade der Bedienung durch einen Menschen.
(Kann man am Automat überhaupt Platzreservierungen kaufen?)
…denn ihnen ist das Himmelreich der Führerschein.
Als Fußgänger während der StVO-konformen Nutzung eines Fußgängerüberweges um ca. 30 Zentimeter verfehlt und dann noch angehupt zu werden, bringt einen schönen Schwung in diese lahme Blutzirkulationsgeschichte.
Thursday, September 18th, 2008 | Author: Christian
Wenn mir mal jemand erklären könnte, warum ich mir momentan ständig ‘Eloise’ von Barry Ryan anhöre, wäre ich sehr dankbar. Letztens im Radio mal wieder gehört, bei iTunes erworben und jetzt läuft das ständig auf dem iPod bzw. in iTunes.
Wenn man sich den Typ mal anschaut…uhm…(Okay, das war ’68, aber trotzdem.)
Thursday, September 18th, 2008 | Author: Christian
Alle Welt meckert über das Wetter.
Und verdammt nochmal, zu Recht!
September! Wir haben September! Da sollte man einen schönen Altweibersommer haben. Und nicht morgens fünf Grad. Auf dass man auf dem Weg zur Arbeit auf dem Rad fast erfriert! Winterjacke und Schal habe ich schon tragen müssen…morgen kommen wohl noch die Handschuhe dazu. Und übermorgen ist alles auf dem Balkon erfroren. Im September. Hmpf!
(Der Kalender sagt, dass bis zum 22.09. noch Sommer ist. Haha.)